Coaching in der Gruppe

Eine effektive Variante im Vergleich zum Einzelcoaching ist die Arbeit in der Gruppe.
Der „Einsame Wolf“ an der Spitze des Unternehmens hat häufig das Bedürfnis, sich ganz unbefangen, außerhalb seines relevanten Systems, auszutauschen.
Inoffizielle Kommunikationsregeln verbieten ein Gespräch über eigene Befindlichkeiten, Unsicherheiten, vielleicht auch sogar Ängste.

Hier fängt das Gruppencoaching die Führungskraft auf. Es bietet einen geschützten Raum zur Verarbeitung, Reflektion und zum Austausch.

In meiner Funktion als Coach starte ich mit einem Einzelcoaching vor der Gruppe. Im Vorfeld werden von den Teilnehmern persönliche Anliegen vorgestellt. Die Teilnehmer entscheiden sich, mit welchem Fall aus den eingebrachten Themen gestartet wird.
In dieser Sequenz bin ich als Coach ganz auf mein Gegenüber konzentriert, und die Gruppe geht bei der stillen Beobachtung eher in den Hintergrund.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass im Durchschnitt drei bis vier Anliegen pro Arbeitstag gelingen.

Näher in der Rolle eines Trainers, stelle ich anschließend die von mir genutzten Coachingtools und theoretischen Ansätze der Gruppe vor.
Die vermittelten Methoden,Theorien und Techniken bereichern die Teilnehmer im Führungsalltag.

Als Moderator agiere ich in der folgenden Gruppendiskussion über den bearbeiteten Coachingfall.

Ihr Mehrwert

Ein wesentlicher Mehrwert für den Gecoachten sind die Rückmeldungen der anderen Teilnehmer. Inspiriert von dem Fallbeispiel tauchen die Beobachter „in ihren eigenen Film der Führung“ ab.
Vergleichbar erlebte Situationen aus eigener Perspektive werden eingebracht, Vorschläge zur Lösung unterbreitet.
Dieser Input aus der Gruppe ist ein sehr praxisorientierter Perspektivenwechsel.
Während der Coach im Vorfeld doch eher prozessorientiert arbeitet und nicht auf Lösungsvorschläge eingeht, ergibt sich hier ein Raum für „Austausch unter Gleichgesinnten“.

Die Rahmenbedingungen

  • Die Gruppe sollte aus mindestens vier Teilnehmern bestehen.
  • Die maximale Teilnehmeranzahl sind acht Personen.
  • Bei der Zusammenstellung achte ich darauf, dass die Teilnehmer in keinerlei Abhängigkeit zueinander stehen.
  • Das bedeutet auch, dass zwei Teilnehmer aus einem Unternehmen nicht in einer Gruppe aufgenommen werden.
  • Aus meiner Erfahrung ist es sinnvoll, selbst eine Branchendopplung zu vermeiden.
  • Die Teilnehmer und der Coach garantieren sich eine verbindliche Verschwiegenheitsverpflichtung.

Die Veranstaltungen sind auf fünf Tage über den Zeitraum eines Jahres aufgeteilt.
Die Termine werden in der Gruppe vereinbart.

Veröffentlichungen

In: MANAGERSEMINARE, März 2013, „ Wer bin ich? Wie bin ich? Was will ich? Lernprojekt Selbsterkenntnis“, S.36 Andree Martens

In den Coachings von Heike Henke haben die Coachees gleich mehrere Selbstreflexionsflächen – meist fünf. Die Coachfrau aus Köln führt sogenannte Gruppencoachings durch: ein Coach, eine kleine Gruppe von Klienten.

„ In der Regel steht jeweils die Arbeit mit einem Coachee im Mittelpunkt“, schildert Henke. Die anderen Teilnehmer sind derweil in der Rolle der Beobachter und Zuhörer, aber keinesfalls passiv. Denn während sie sich auf das Coachinggespräch konzentrieren, sollen sie, so das Kalkül, Parallelen zu sich selbst ziehen.

„ Vor allem bei Schwächen fällt es uns leichter, diese bei anderen zu erkennen und dann den Transfer zu uns selbst herzustellen, als sie unmittelbar als eigene zu identifizieren“, sagt die Beraterin.

In: MANAGERSEMINARE, September 2009 „ Unter vielen Augen. Coaching in der Gruppe“

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